Schwitzen für Nairobis Slums

Klasse 6bG sammelte über 1300 Euro durch Sponsorenlauf im Distanzunterricht!

Dass in Zeiten der Pandemie einige Fächer einen schweren Stand haben, ist wohl seit den Schulschließungen und dem Modus der Distanzbeschulung jedem klar geworden. Dass aber auch unter diesen negativen Rahmenbedingungen mit der richtigen Idee und Einstellung Positives entstehen kann, hat die Klasse 6bG unter Beweis gestellt. Sie sind gejoggt, gewalkt oder geradelt, schwitzten für einen guten Zweck. Die Klasse 6bG hat während des Distanzunterrichts einen Sponsorenlauf zugunsten einer kenianischen Organisation absolviert – und das im Sonnenschein und Schnee, bei eisiger Kälte und Regen. Über 1300 Euro sind dabei in den letzten vier Wochen zusammengekommen, auf 1577 Kilometern. Das waren fast 600 Kilometer mehr als zuvor anvisiert.

 

Jeder der 30 Schülerinnen und Schüler hat dazu seinen Beitrag geleistet, viele gingen dafür an ihre Grenzen. Die Schüler suchten sich dafür einen Sponsor im privaten Umfeld und vereinbarten einen Betrag pro Kilometer. Zu wissen, dass sie mit den Kilometern etwas Gutes tun, habe sie häufiger motiviert, hinauszugehen und sich zu bewegen, sind sich Theo, Mia, Noah und Ada nach Ablauf des Projekts einig.

 

Gutes getan werden sollte für die Organisation „Girls Unlimited“ mit Sitz in Nairobi, die von Doreen Nabwire gegründet wurde. Girls Unlimited versucht mithilfe des Fußballs Kinder und Jugendliche in den Slums von Nairobi auf das Leben vorzubereiten, indem sie ihnen soziale Kompetenzen, Selbstbewusstsein, Fähigkeiten zur Lebensgestaltung und Hygienebewusstsein vermitteln. Vom Geld der Klasse 6bG werden hungernde Familien in den Slums mit Essen und Kleidung unterstützt sowie vor allem Hygieneprodukte wie Seife und Masken angeschafft.

 

Die Idee ist entstanden, um die Schüler in Zeiten des Distanzunterrichts zum Sporttreiben zu motivieren und gleichzeitig für Menschen zu sensibilisieren, denen es vor allem in der aktuellen Coronasituation schlechter geht als uns. Besonders beeindruckt zeigten sich die Schüler von der Videokonferenz mit der Gründerin der Organisation in Nairobi. „Direkt zu hören, wie es den Kindern in den Slums geht, war gut. So konnten wir sehen, wie wichtig es ist, dass wir da ein bisschen helfen können“, sagt Jonas nach der Konferenz. Es habe ihm zu Denken gegeben, dass diese Kinder nicht mal eine Maske kaufen können und hier lägen diese zum Teil auf dem Boden herum und würden verschwendet. Auch die betreuende Lehrerin Frau Hohagen zieht ein positives Fazit: „Es fühlt sich gut an, dass wir durch die Aktion zumindest einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation der Familien im Mathare-Slum leisten konnten. Ich bin sehr stolz auf die Schülerinnen und Schüler und ihre Leistung.“

(Artikel von A. Harbusch, Artikelbild von https://business.facebook.com/pg/GirlsUnlimitedKenia/photos/)